Vinylplotter
Tutorial Videos
Vinylplotter Schulung Berlin
Allgemeines
Verwendung nur nach Einschulung! (Termine auf www.happylab.at)
Der Vinylplotter (dt. Schneidplotter) ist ein Plotter, bei dem ein Messer statt der Stifte eingesetzt wird. Dabei werden die Konturen von Vektorgrafiken in eine Folie geschnitten, ohne das Trägerpapier zu beschädigen. Schneidplotter werden verwendet um Logos oder Schriftzüge darzustellen. Nach manuellem Entfernen der überflüssigen Folienteile (entgittern) können diese Logos oder Schriften auf andere Gegenstände aufgebracht werden. Als Material kommen meist PVC-Klebefolien oder Flex- bzw. Flockfolien zum beschriften von Textilien zum Einsatz.
Technische Daten
- Modell: GCC Bengal BN-60
- Schneidebreite: 600 mm
- Materialbreite: 719 mm
- Max. Schnittlänge: endlos
- Max. Materialdicke: 0.8 mm
- Max. Schneidedruck: 400 g
- Max. Schneidegeschwindigkeit: 600 mm/s
- Motoren: DC Servo Control
- Mech. Auflösung: 0,025 mm / Schritt
- Kommandosprache: HP-GL, HP-GL/2
- Schneidesoftware: Sign Cut Pro
- Homepage des Herstellers: [1]
GCC-Expert24-UserManual.pdf (1.4MB) [info] User Manual für GCC Cutting Plotter - Wien |
Expert_24_User_manual.pdf (2.7MB) [info] User Manual für GCC Schneidplotter - Salzburg |
Dokumentation
Material einlegen
- Die beiden Hebel auf der Rückseite des Plotters in die Höhe drücken um die Rollen anzuheben
- Folie unterhalb der Rolle einlegen.
- Rollen manuell an die Enden der Folie schieben und fixieren (Hebel hinunter drücken). Achtung: Rollen können nur an den weißen Markierungen fixiert werden.
- Gerät einschalten. Der Plotter misst das eingelegte Material automatisch aus und stellt sich an den Anfang der Folie. Achtung: Es kann immer nur zwischen den zwei Rollern geplottet werden!
Nullpunkt setzen
- Gerät in offline Modus schalten. Taste On/Off Line drücken, LED geht aus.
- Plotterkopf mit den Pfeiltasten auf gewünschte Position einstellen
- Taste Origin Set drücken. 3 LEDs leuchten kurz auf
- Gerät zurück in den online Modus schalten. Taste On/Off Line drücken, LED geht an.
- Im Druckertreiber "Linke untere Ecke" auswählen, damit der Schneidplotter vom Nullpunkt aus beginnt (rechte Seite)
Materialeinstellungen
Material | Blade Length | Speed | Force Wien | Force Sbg | Notes |
---|---|---|---|---|---|
Klebefolie PVC (FabStore) | 0,2 | max. | 70 - 80 | 50 | |
Flex T-Shirtfolie PE (FabStore) | 0,2 | max. | 110-140 | 60 | pressen bei 160-170°C, ca. 20 sec., Trägerfolie warm abziehen und ca. 5 sec. nachpressen |
Stahl’s Cad-Cut Glitter | 0,2 | max. | 185 | ? | pressen bei 150°C, 10 sec., Trägerfolie heiß abziehen, noch einmal mit denselben Einstellungen nachpressen |
Flex Folie PVC | 0,2 | max. | 80 | 50 | pressen bei 150°C, 10-15 sec., kalt abziehen, nicht nachpressen |
Flock Folie | 1,4 - 1,6 | max. | 200 | ? | Ich habe mit 0.4 keinen sichtbaren Schnitt in die Flock-Folie machen können, sondern um eine ganze Umdrehung weitergedreht! |
Papier Karton | Darf NICHT mit den Schneidplotter geschnitten werden. Dafür eignet sich der Lasercutter |
ACHTUNG: Bei Flockfolie muss nur die dünne Klebeschicht geschnitten werden. Die Fasern darunter sind nicht zusammenhängend und müssen somit nicht durchtrennt werden. In Salzburg wurden gute Ergebnisse mit Speed 25, 65g Pen Force und 0,4 mm Messerlänge erzielt. Bei einer größeren Messerlänge waren vor allem die Ecken sehr heraus gerupft.
How-to zum T-Shirts bedrucken
da die T-shirt-Presse etwas braucht bis sie auf Temperatur kommt, kann man sie gleich anfangs einschalten, dann hat sie nachher schon die richtige Temperatur
Grafik
- Zum schneiden am Vinylplotter wird eine Vektorgrafik benötigt
- Diese kann in einem beliebigen Programm erstellt werden, das als EPS abspeichern kann (Inkscape, Adobe Illustrator, Corel Draw, etc.)
- Anleitung für Gimp und Inkscape
Cutter
- Folie einspannen: Flexfolie bzw. Flockfolie
- Trägerfolie (der durchsichtige Teil) soll unten sein
- Anfangspunkt setzen
- Offline-Modus
- mit Pfeiltasten Punkt setzen
- Taste: Set Origin
- Online-Modus
- Blade-length einstellen (siehe Materialeinstellungen)
Sign-Cut X2
- Grafik (EPS) in Sign-Cut X2 öffnen
- Platzsparend drehen (90° Icon)
- Spiegeln (notwendig für T-shirt-Druck)
- eventuell skalieren (durch Ändern von Höhe bzw. Breite im Feld "Bild")
- Datei -> Ausschneiden
- Materialeinstellungen (Force) aus Tabelle übernehmen
- Ausschneiden
Thermotransfer
- Platzieren am T-Shirt und zwar so, dass die Schrift lesbar ist (dh. durchsichtige Trägerfolie oben)
- Einstellungen (Richtwerte)
- Flexfolie: 160°C - 170°C, 25 Sekunden, mittlerer Druck
- Flockfolie: 170°C - 185°C, 25 Sekunden, mittlerer Druck
- Nylon Flexfolie: 150 °C, Vorpressen 4 Sekunden, Nachpressen 15 Sekunden, geringer Druck
- Presse schließen, nach dem Signalton wieder öffnen
- Kurz auskühlen lassen, Trägerfolie noch warm abziehen
- Erneut (ohne Trägerfolie) für ca. 5 Sekunden pressen
Tipps und Tricks
- Wie mache ich einen Cut-test? Material einlegen, dann im Offlinemodus die Taste Cut-test drücken.
- Nur 100% Baumwolle Shirts verwenden (evt noch 95%). Kunstfasern werden hart oder bleiben sonst auf der Presse kleben - viel Spaß bei der Reinigung!
- Die Papiergörße in "x" Richtung darf in den Grundeinstellungen nicht 600mm Überschreiten sonst stürzt Coreldraw ab.
- Es gibt spezielle Folien für Kunstfasern (Polyflex) die bei deutlich geringeren Temperaturen verarbeitet werden - sind deutlich Teurer, aber für Regen/Wintermäntel etc oft die einzige Wahl.
- Nicht die dünnsten Shirts verwenden - die verziehen sich recht schnell und lassen den Aufdruck unansehnlich zurück.
- Keine alten fusseligen Textilien verwenden - Aufdruck löst sich sonst sehr leicht (mit den Fusseln) ab.
- Der Aufdruck ist nicht ganz so dehnbar wie der darunterliegende Stoff. Große durchgehende Flächen gilt es daher zu vermeiden, weil sie unter Zug bzw der Alterung der Textilien besonders leiden und anfangen Falten zu werfen. (Wichtig vorallem bei hautengen Textilien oder dem weiblichen Oberkörper)
- Features < 2mm Breite/Durchmesser haben eine hoche Wahrscheinlichkeit beim ablösen der Folie, Pressen oder Waschen in Mitleidenschaft gezogen zu werden - Besondere Vorsicht - vermeiden wo nicht wirklich notwendig.
- Die praktisch verwendbare Breite für Aufdrucke auf einem M-Shirt liegt bei ca 25 cm. Links und rechts davon wird die Körperkrümmung so stark, dass Aufdrucke schwer zu lesen sind.
- Am besten die volle Breite der Folie ausnutzen (dh zb gleich mehrere Shirts drucken), da eine Restlverwertung recht mühsam ist.
- Die optische Mitte eines T-Shirts liegt ca auf der Höhe der Unterkante der Ärmel - also ungefähr zwischen den Achseln auf der Brust, nicht am Bauch oder am Schlüsselbein.
- Mehrfärbige Motive sind vorallem mit Flexfolien möglich. Flockfolien ("die Flauschigen") eignen sich kaum dafür. Beim Übergang zw zwei Farben 1-2 mm Überdruck vorsehen und beim Pressen am T-Shirt die richtige Reihenfolge einhalten.
- Presst man mehrmals auf ein und das selbe Shirt, oder befindet sich schon ein Aufdruck dort: Sicherheitshalber die "ungeschützten" Bereiche mit Trägerfolienresten oder einem Blatt Papier abdecken (könnten sonst auf der Presse kleben bleiben)
- Wer die ersten paar Drucke gekletzelt hat, wird erkennen, dass es manchmal sinnvoll sein kann, ein paar Extraschnitte (zb zwischen Buchstaben) einzuführen, weil man dann große Bereiche in mehreren kleinen Stücken abziehen kann. (weniger Fehleranfällig)
Pfelegeanleitung
- Baumwolle T-Shirts normal bei 40° Waschen
- Besonders schonend: T-Shirt vorher von innen nach aussen umdrehen.
- NICHT über den Aufdruck bügeln - nur von hinten.
- Trockner ist möglich - führt aber zur schnelleren Alterung - nicht zu heiß einstellen und innen nach aussen umdrehen.
Quellen für Vektor Grafiken
- de.freepik.com/vektoren-beliebt (immer unter kostenlose Ergebnisse suchen - viel verwirrende istockphoto Werbung)
- www.freevectors.net
- www.vectoropenstock.com/
Troubleshooting
Problem: Plotter schneidet doppelt aus
- Lösung
- eps- Datei in Illustrator öffnen
- Objekt auswählen (V)
- keine Füllung auswählen