WIG Schweißen - Grundlegendes: Unterschied zwischen den Versionen
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*Die Düse sollte so gut es geht, senkrecht, auf das Material zeigen, damit das Gas gezielt auf die Schweißnaht trifft. | *Die Düse sollte so gut es geht, senkrecht, auf das Material zeigen, damit das Gas gezielt auf die Schweißnaht trifft. | ||
*Formrohre Schweißen => Zuerst auf allen vier Seiten anheften, damit sich das Rohr nicht in eine Richtung verzieht. | *Formrohre Schweißen => Zuerst auf allen vier Seiten anheften, damit sich das Rohr nicht in eine Richtung verzieht. | ||
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*Immer nur Materialien aus den gleichen Materialien zusammenschweißen. | *Immer nur Materialien aus den gleichen Materialien zusammenschweißen. |
Version vom 23. Mai 2022, 09:12 Uhr
Welche Materialien können mit dem WIG Verfahren geschweißt werden?
Aluminium, Edelstahl und Niro.
Grundinformationen:
Verziehen des Materials beachten: Durch die Schweißnaht wird das Material in die Richtung gezogen wo die Schweißnaht ist. Also muss man die Fixierungspunkte auf der gegenüberliegenden Seite so setzen, dass das Material leicht in die Gegenrichtung gestellt ist. Durch die Schweißnaht zieht es sich dann in die Richtige Position.
- Die Teile immer zuerst anheften vor dem Schweißen. Beim Erhitzen dehnt sich das Material aus. Beim Abkühlen zieht es sich sehr viel weiter zusammen.
- Wenn man dickere Materialien PLAN verbinden will, dann sollte man sie anschleifen so dass eine Fase entsteht, welche man dann quasi auffüllt.
- Die Düse sollte so gut es geht, senkrecht, auf das Material zeigen, damit das Gas gezielt auf die Schweißnaht trifft.
- Formrohre Schweißen => Zuerst auf allen vier Seiten anheften, damit sich das Rohr nicht in eine Richtung verzieht.
Unterschied WIG und TIG Schweißen
- WIG ist die deutsche Abkürzung für Wolfram Inert Gas -Schweißen.
- TIG die englische Abkürzung für Tungsten Inert Gas - Welding für ein und dieselbe Schweiß-Art.
Diesbezüglich gibt es vom Verfahren her keinen Unterschied.
Generell:
- Immer nur Materialien aus den gleichen Materialien zusammenschweißen.
- Wenn das Material unklar ist, dann lieber einen Kleber verwenden und nicht schweißen.
Umso mehr Strom man gibt, desto schneller muss man über das Material fahren. Desto schneller muss man schweißen, da man sonst durch das Material brennt.
Materialabhängig:
- Höherer Strom = Dickere und tiefere Schweißnaht.
- Niedriger Strom = Dünnere und nicht sehr tiefe Schweißnaht bzw. gar keine Schweißnaht.
Das Gerät schummelt ein bisschen bei der Gas-Anzeige. Mit dem Kugelhahn testen, wie viel Gas wirklich bei der Düse ankommt. Immer zuerst eine Test-Schweißnaht machen mit dem gleichen Material. Schweißgerät einstellen. Möglichst viel Einbrand erzeugen, wenn etwas gut halten soll. Allerdings aufpassen, dass man nicht durch das Material durch brennt. Einbrand = Wie tief ist das Schmelzbad. Nach dem der "Test-Schweißnaht" sollte man die gegenüberliegende Seite des Materials kontrollieren. Wenn man die Schweißnaht hier auch sieht, dann ist es eine vollwertige Schweißnaht.
Schweißnadel anspitzen:
Stumpfe Nadel:
Schleifgerät:
Spitze Nadel für Edelstahl:
Beim Schweißen sollte die Nadeln ca. 7mm aus der Düse hervor stehen.
Welche Schweißnadel:
- Gold = Edelstahl und Niro
- Grün = Aluminium
Gas und Strom richtig einstellen:
Hierzu gibt es eine Tabelle in der Werkstatt. Rote Anzeige der Gasflasche = MAG Schweißen Schwarze Anzeige der Gasflasche = WIG Schweißen
- Zu viel Gas => Gas wird in der Schweißnaht eingeschlossen und führt zu Löchern beim schleifen der Schweißnaht.
- Zu wenig Gas => Es kommt zu keiner durchgehenden Naht. Kleine Explosionen.
- Zu wenig Strom => Es kommt zu keiner durchgehenden Naht. Kleine Explosionen.
- Zu viel Strom => Man brennt viel zu schnell durch das Material.
Faustregeln zum Einstellen von Gas / Strom:
- 40 Ampere pro 1mm Blechstärke
- 80 Ampere bei 2mm Blechstärke
Usw.
- 40 bis 50 Ampere pro mm Materialstärke.
Der Strom ändert sich mit dem Abstand der Düse zum Material. Naher Abstand = mehr Strom. Weiter Abstand = wenig Strom.
Achtung. Nicht Den Strom Vollgas ohne Gas aufdrehen => Maschine wird dadurch schnell kaputt.
Edelstahl Schweißen Richtwerte:
- 3mm Edelstahl:
- Das Material immer vor dem Schweißen reinigen. Lack oder Unreinheiten entfernen mittels Drahtbürste oder Flex.
- Goldene Nadel verwenden / angespitzt.
- DC einstellen
- WIG/TIG
- HotStart ca. 130A
- Startstrom: ca. 100A
- Schweißstrom ca. 120A
- Vorlaufzeit ca. 0,5s
- Gas Vorlauf ca. 35s
Aluminium Schweißen Richtwerte:
- 3mm Aluminium:
- Das Material immer vor dem Schweißen entfetten mit z.B. Isopropanol.
- Grüne Nadel verwenden / Stumpf.
- AC einstellen
- WIG/TIG
- HotStart ca. 150A
- Startstrom: ca. 100A
- Schweißstrom ca. 120A
- Vorlaufzeit ca. 0,5s
- Gas Vorlauf ca. 35s
- Gas Nachlauf ca. 1,5s
- Balance: 0 und Welle
- Wenn man mehr Einbrannt haben möchte, dann kann man auf ZickZack oder Viereck/Welle umschalten.
- Beim Starten muss man etwas Geduld haben bis ein schönes Schweißbad entstanden ist, dann erst stechend weiter schweißen.
- Sollte die Zündung nicht gut funktionieren, kann man den HotStart etwas erhöhen.
Die Oxidschicht bei Alu hat einen Schmelzpunkt von 2400°. Alu Schmilzt allerdings schon bei 650°. Daher muss zuerst die Oxidschicht mit einem stärkeren Strom (HotStart) aufgebrochen werden bevor geschweißt wird.
Gas richtig aufdrehen:
Zuerst den Einstellhant (Zweitgrößter Hahn) am Ventil ganz auf drehen. Dann das kleinste Ventil komplett zu drehen und dann den Haupthahn an der Flasche ganz aufdrehen. Gas Ventil Anzeige: Linke Anzeige = Flascheninhalt Rechte Anzeige = Druck
Schweißschirm richtig einstellen:
- Das wichtigste hier ist die Empfindlichkeit beim Abblenden.
- Das kann man einfach mit dem Einstellrad einstellen.
Stechend oder Schleppend schweißen?
Wenn möglich, dann immer Stechend schweißen. Damit man das Schmelzbad besser sieht und damit stellen im Schmelzbad nicht erhitzt werden die schon geschmolzen sind.
Das Material sollte immer bis zum Grund durchgeschweißt werden. Dann hält die Verbindung am besten.
Dünnes auf dickes Material schweißen: Es muss natürlich immer das gleiche Material sein.
Aufpassen, in welche Richtung sich das Material verzieht.
Praxis:
- Gerät einschalten
- Vor dem Schweißen unbedingt den Schweißschirm einstellen. So dass er wirklich schließt wenn es mit dem Schweißen los geht.
- Trennspray auf den Schweißtisch auftragen. Damit Schweißspritzer nicht so leichte kleben kleiben.
- Material reinigen. Anschleifen. Lackierte Metalle können nicht geschweißt werden.
- Masse klemmen
- Elektrodenhalter kontrollieren. Düse kontrollieren.
Düse aufmachen und bei bedarf Elektrode austauschen. Wenn man auf eine anderes Material wechselt, muss man den ganzen Düsen-Satz wechseln.
- Das Gas muss die Elektrode bedecken.
- Besser man verwendet hier eine größere Düse als eine zu kleine Düse.
- Elektrode schleifen => Mit dem Schleifgerät.
- Berührt die Elektrode das Material beim schweißen, dann ist sie beschädigt und muss neu geschliffen werden.
- Für feine Arbeiten verwendet man eher eine spitze Elektrode.
- Für grobe Arbeiten verwendet man eher eine stumpfe Elektrode.
- Gas aufdrehen. Der Druck sollte bei ca. 8-10L/min. Sein.
- Die Stromstärke und das Gas kann man aus der Tabelle ablesen. Diese liegt in der Werkstatt.
- Der Abstand der Düse zum Material sollte ca. 1cm sein.
- Beim WIG Schweißen sollte man Immer Stechend schweißen.
- Beim WIG Schweißen braucht man Geduld. Es muss immer zuerst ein Schmelzbad entstehen bevor man weiter Schweißen kann.
- Wenn man eine Qualitativ hochwertige Schweißnaht erzeugen will, braucht man das passende Zusatzmaterial.
- AC oder DC:
- AC = Aluminium
- DC = Edelstahl
- WIG oder MMA:
- MMA = Elektrodenschweißen
- WIG = Mit Zusatzmaterial
- 2 Takt oder 4 Takt:
- 2 Takt = Einschlaten und Ausschalten
- 4 Takt = 1) Startstrom 2) Schweißstrom 3) Gas Nachlauf 4) Schweißen aus.
- Gas Vorlauf => das ist unbedingt notwendig, damit zuerst eine schützende Gasglocke entsteht bevor man schweißt.
- Hot-Start => ist stärker als der Schweißstrom.
- Aluminium hat z.B. einen sehr hohen Hotstart.
- Edelstahl hat den gleichen Hotstart wie Schweißstrom
- Der Startstrom muss schwach eingestellt werden, damit man zuerst sieht wo man ist, wo man genau Schweißen möchte. Damit man nicht gleich beim Start komplett durch das Material durch brennt.
- Amper einstellen:
- 40 Amper pro [mm] Materialstärke.
- Aluminium = zwischen 40 bis 45 Amper pro Millimeter.
- Edelstahl = zwischen 30 bis 40 Amper pro Millimeter.
- Storm Absenkung:
- Zum Schluss wird das Material immer heißer , damit man zum Schluss dann keinen Entgrat bekommt senkt man den Strom zum Schluss etwas ab.
- Am Ende des Schweißen soll man die Düsen nicht gleich wegziehen. Das Gas schützt die Schweißnaht. Abschalten und mit der Düse noch über der Schweißnaht bleiben bis das Gerät aus ist.
Was machen bei Verblitzung:
Augentropfen aus der Apotheke. Wattepads in kaltem Wasser tränken und auf die Augen legen. Die Schmerzen können bis zu 2 Tagen anhalten. Jucken im Auge. Im Schlimmsten Fall ins Krankenhaus. Augen Ambulanz => Hanusch Krankenhaus: Heinrich-Collin-Straße 30, 1140 Wien Tel: 01 91021
Besteht die Gefahr eines Stromschlages?
Nur wenn man die Maße und den Draht gleichzeitig berührt. Achtung: Herzschrittmacher ist ein Problem. Kameras und Handys sind keiner Gefahr ausgesetzt. Filmen kann nur schwierig sein aber kaputt geht die Kamera nicht. Wegen Insulinpumpen => Muss man Hersteller fragen ob sie reagieren!
Wann WIG Schweißen: ALU / Eisen / Niro
Das Zusatzmaterial muss das gleiche Material sein wie das zu schweißende Material. Manchmal braucht man kein Zusatzmaterial. Fixieren geht ohne Zusatzmaterial. Warten bis sich ein schöner Schweißpool gebildet hat und dann erst Zusatzmaterial hinzufügen.